Der Shard in London ist mit 306 Metern das derzeit höchste Gebäude in Westeuropa. Die dänische Modemarke BESTSELLER will das ändern. Vor kurzem wurden erste Pläne für den Bau eines Wolkenkratzers mit einer Höhe von nicht weniger als 320 Metern genehmigt. Bemerkenswerterweise wird der höchste Wolkenkratzer nicht in Kopenhagen oder einer anderen europäischen Großstadt gebaut, sondern in dem kleinen Provinzdorf Brande. Das Dorf Brande liegt in der Region Mitteljütland in Dänemark und hat knapp siebentausend Einwohner.
© Architekturbüro Dorte Mandrup
Das dänische Modeunternehmen BESTSELLER wurde 1975 von Troels Holch Povlsen in dem Dorf Brande gegründet. Das Modeunternehmen verfügt weltweit über 7.000 Geschäfte und hat unter anderem die beliebten Marken Vero Moda und Jack&Jones im Portfolio. Das Modeunternehmen mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro (2017) ist immer noch ein Familienunternehmen und hat seinen Sitz bis heute im selben Dorf. Der Sohn des Gründers und derzeitige Direktor Anders Holch Povlsen kann sich nun als reichster Mann Dänemarks bezeichnen.
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Der Turm wurde von dem mehrfach preisgekrönten Architekturbüro Dorte Mandrup entworfen. Der klimaneutrale Wolkenkratzer wird Teil eines groß angelegten Komplexes mit verschiedenen Gemeinschaftseinrichtungen für das nahe gelegene Gebiet sein. Es gibt auch Platz für ein Einkaufszentrum, ein Hotel und natürlich einige Bildungseinrichtungen. Alle Gebäude werden außerdem über begrünte Dächer und einen weitgehend freien Zugang verfügen. Auf diese Weise möchte das Bekleidungsunternehmen der kleinen Gemeinde Brande etwas zurückgeben.
Da es in der Gegend keine anderen Hochhäuser gibt, wird der Turm einen großen Einfluss auf die Umgebung haben. Der Turm wird aus rund 60 Kilometern Entfernung sichtbar sein. Dennoch wurden die ehrgeizigen Pläne letzten Monat von der Gemeinde Brande genehmigt. Die Gemeinde und die Anwohner stehen der Entwicklung sogar sehr positiv gegenüber.
© Architekturbüro Dorte Mandrup
Der BESTSELLER-Wolkenkratzer wird nicht nur das höchste Gebäude Dänemarks, sondern auch ganz Westeuropas sein. Sollte der Plan verwirklicht werden, wird der neue Wolkenkratzer Brande endgültig auf die Landkarte setzen. Oder ist es doch ein verspäteter 1. April-Scherz?