Hypothekenzinsen in den Niederlanden vorerst nicht negativ

Geplaatst op 10-08-2019 door D. Voesenek

Die Erträge der Banken werden derzeit hauptsächlich durch die Vergabe von Hypotheken an private Hauskäufer aufgebessert. Während die Margen bei anderen Produkten sinken, steigen sie bei Hypotheken. Die Immobilienkäufer zahlen also die Zeche für die niedrigen Zinsen der Banken. Da die Banken diese Differenz kompensieren, gibt es noch keinen negativen Zinssatz. Dies ist anders als in Dänemark, wo die Hypothekenzinsen inzwischen sogar negativ sind.

In letzter Zeit haben die Zinssätze ein Rekordtief nach dem anderen erreicht. Vor allem jetzt, da die EZB weitere Konjunkturmaßnahmen angekündigt hat. Negative Zinssätze sind im Jahr 2019 zur Norm geworden. Dies stellt die Banken vor eine neue Herausforderung. Der größte Teil ihrer Erträge wird dadurch erzielt, dass sie billiges Kapital von Sparern anziehen und zu höheren Zinssätzen verleihen. Die Frage ist jedoch, was passiert, wenn die Marktzinsen unter Null fallen und negative Sparzinsen aus Angst vor unzufriedenen Kunden vorerst nicht in Frage kommen. Wie werden dann die Gewinne aufrechterhalten?

Immobilienkäufer spielen dabei eine wichtige Rolle. Mehrere Banken gaben in ihren Halbjahresergebnissen an, sie seien zufrieden, dass sie mehr Geld mit Hypotheken verdient hätten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Banken die niedrigeren Zinssätze kaum an ihre Kunden weitergeben. ABN Amro geht dabei voran, indem sie die Zinssätze erhöht und Marktanteile auf dem Hypothekenmarkt gewinnt. Dies steht im Gegensatz zu den Banken in Dänemark. So wird die skandinavische Bank Nordea den Einwohnern Dänemarks Hypotheken mit einer 20-jährigen Zinsbindung zu 0 % Zinsen anbieten. Bei 10 Jahren ist der Zinssatz mit -0,5 % sogar negativ. 

Die niederländischen Immobilienkäufer nutzen die niedrigen Marktzinsen weniger stark aus. Die Banken kaufen fast negatives Geld. Der von den Banken gezahlte Zinssatz ist im Verhältnis viel stärker gesunken als die Hypothekenzinsen. Hypotheken sind traditionell eine wichtige Einkommensquelle, aber die wachsende Kluft zwischen Markt- und Hypothekenzinsen macht Hypotheken noch wichtiger. Dies gilt übrigens auch für andere Kreditgeber, wie z.B. Pensionsfonds und Versicherungen, die niedrigere Marktzinsen nur in begrenztem Umfang weitergeben.

Die dänische Situation ist anders, da in Dänemark die meisten Hypotheken traditionell mit speziellen, typisch dänischen Hypothekenanleihen finanziert werden. Nach einer festen Formel sind die Zinsen, die der Hauskäufer zu zahlen hat, an den Zinssatz dieser Anleihen gekoppelt, so dass die Hypothekenzinsen den Marktzinsen schneller folgen als in den Niederlanden.

Quelle:  https://fd.nl/ondernemen/1311513/huizenbezitter-redt-banken-in-lagerentetijdperk, https://fd.nl/ondernemen/1311237/deense-hypotheekrente-twintig-jaar-lang-op-nul